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An Johann Heinrich Meyer

Da ich eine schöne Gelegenheit finde Ihnen, mein Theuerster, zu schreiben, versäume solche nicht, sondern melde, daß ich ohnerachtet meiner sechstägigen Übel in der Arbeit gut fortgeschritten bin. Mit dem Ganzen bin ich nunmehr einig, seitdem ich den Winter und sein Gefolge herausgeworfen habe, sagen Sie[13] das Herrn Coudray mit dem besten Dank für die Schlitten-Zeichnung, die wir aber nunmehr nicht ausführen. Für die kleine Nixe ist an guter Stelle gesorgt. Meinen Kindern schrieb ich, daß mir viel daran gelegen sei, die Gruppe von Musarion gut ausgestattet zu seyn. Weil sich die Männer nicht recht dabei putzen können, so ist dieses kleine Bild immer lückenhaft geblieben; lassen Sie sich meinen Brief [geben] und besorgen gefälligst die kleinen Requisiten für das Mädchen. Beim Theater ist eine solche Kanne gewiß.

Lassen Sie mich bald hören was etwa noch bei diesem Aufzuge desiderirt wird, da vor Ende dieser Woche schwerlich hineinkomme. Dann möchte ich auch erfahren, wie es mit den Gemählden auf dem Stadthaufe, nicht weniger wie es mit den Charaden aussieht.

Ist der Tag schon gewiß, wann die Kaiserin kommt, und was wäre allenfalls sonst zu melden?

Was Sie mir in dieser Einsamkeit vernehmen lassen, erkenne mit dem schönsten Dank. Daß mir dießmalen die Bearbeitung des Aufzugsgedichtes viel Beschwerde macht, will ich nicht läugnen.

Tausend Lebewohl.

Berka den 22. November 1818.

G. [14]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1818. An Johann Heinrich Meyer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6CBA-5