[20] 6/1517a.

An Wilhelm Christoph von Diede

Hochwohlgebohrner
Hochzuehrender Herr,

Heute früh ist das Monument abgegangen, ich wünsche und hoffe daß es glücklich und zur rechten Zeit ankommen werde. Der Bildhauer hat sein möglichstes gethan, und biß zur Stunde da es aufgepackt worden daran gearbeitet. Acht oder vierzehn Tage länger hätten es freylich besser ausarbeiten lassen. Indessen wenn es an seinen Ort kommt, wird es doch seinen Effekt thun, besonders wenn es gut angestrichen wird. Lassen ihm Ew. Exzellenz nun indessen eine weisgraue Farbe geben, wie die Buchstaben abzuschattieren sind, schicke ich ein Muster mit der fahrenden.

Wie das Monument aufzustellen, wird wohl kein Zweifel seyn.

Dem dreifachen etc. etc.

kommt vorne hin, alsdenn giebt sich das obere von selbst. Nur daß es die rechte Höhe erhält, weil es sich alsdenn erst dem Auge gefällig zeigt.

Eine Innschrift an den Baum wo das runde Altärgen steht hab ich mir auch so gut es werden wollte ausgedacht, ich füge sie hier bey, weil vielleicht Ew. Exzellenz sie auf eine Tafel nur einsweilen schreiben lassen, biß die eingegrabene kommt, welche wenn [20] Sie befehlen gleich angefangen werden kann. Ein Fuhrmann überbringt sie leicht.


Was die gute Natur weislich nur vielen vertheilet
Gab sie mit reichlicher Hand alles der einzigen ihr,
Und die so herrlich begabte, die von so vielen begehrte
Gab ein liebenden Geschick günstig dem Glücklichen mir.

Dabey erbitte ich mir die Erlaubnis noch vielleicht ein und das andere Wort verändern zu dürfen.

Ich eile zum Ende, empfehle mich der Frau Gemahlinn aufs beste, und bitte wenn ich sonst dienstlich sein kann, mich nicht vorbey zu gehn.

Ew. Exzellenz

gehorsamster

Weimar d. 15. Jul. 82.

Goethe. [21]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1782. An Wilhelm Christoph von Diede. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6DC0-F