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An Christiane von Goethe

Zuerst danke ich dir und deiner schönen Begleiterinn für den angenehmen Besuch; sodann schicke ich ein Bändchen, aber nur unter folgenden Bedingungen:

1.) Daß ihr es bey verschlossenen Thüren leset.
2.) Daß es Niemand erfährt, daß ihr's gelesen habt.
3.) Daß ich es künftigen Mittwoch wieder erhalte.
4.) Daß mir alsdann zugleich etwas geschrieben werde, von was unter euch beym Lesen vorgegangen.

[64] Weiter weiß ich gerade jetzt nichts zu sagen, auch nichts zu verlangen, weil übrigens alles unter uns abgeredet worden. Schreibe mir übrigens wenn irgend etwas vorkommen sollte, und vergiß nicht in der Schublade, der mittelsten, rechts an meinem Schreibtisch, mir das Packet Manuscript zu schicken, welches mit einem braunen schmalen Bändchen zugebunden ist. Lebe recht wohl und bereite uns eine leidliche Winterexistenz vor.

Jena den 15. September 18709.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1809. An Christiane von Goethe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6EC1-5