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An Friedrich Schiller

Die Gelegenheit der abgehenden Boten kann ich nicht versäumen und melde mit wenig Worten daß meine Arbeit bis jetzt gut von Statten geht. Ich habe das ganze Opus von vorn bis hinten durch dictirt und bin nun daran ihm mehr Gleichheit in der Ausführung zu geben. Ich muß mich durchaus an die Prosa halten, ob gleich der Gegenstand durch Abwechslung der prosaischen und metrischen Formen sehr gewinnen könnte, und ich hoffe mit meinem Packet Sonnabends anzulangen und Sonntags Leseprobe zu halten. Auf alle Fälle wird die Darstellung den Charakter des Inpromptu haben wobey sie nur gewinnen kann. Übrigens verfluche und verwünsche ich das ganze Geschäft in allen seinen alten und neuen Theilen und Gliedern und werde mirs zur Ehre rechnen, wenn [90] man meiner Arbeit den bewußten und beliebten Zorn nicht ansieht. Leben Sie recht wohl, thätig, vergnügt und glücklich.

Jena am 8. Juni 1802.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1802. An Friedrich Schiller. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7254-5