5/1474.

An Charlotte von Stein

Dancke für den frühen Morgen Grus, durchs rauhe Wetter. Hier ein Zettelgen von Fritz der mir ein vergnügter Anblick diesen Morgen war, gestern Abend haben wir noch im Linne von den Fischen gelesen und zwar im Bette.

Diesen Morgen will ich bey mir bleiben, gegen ein Uhr komm ich mit dir zu essen, ich habe bey Hofe mich entschuldigen lassen, und ich will gerne Mittags und Abends was du willst, wenn wir bey deiner Schwägerinn lesen könnten wäre es sehr gut. Adieu ich binn dir ganz ergeben. Hier eine Inschrifft.


Der Nachtigall

Dich hat Amor gewiß o Sängerinn fütternd erzogen
Kindisch reichte der Gott dir mit dem Pfeile die Kost
Damals saugtest du schlürpfend den Gifft in die liebliche Kehle
Denn wie Cypriens Sohn trifft Philomele das Herz.
d. 26. May 82.

G.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1782. An Charlotte von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-763D-0