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An Jakob Andreas Conrad Levezow

Wäre mein kleiner Aufsatz über gemeinschaftliche Arbeiten für's Theater, besonders in Fällen, wo Gelegenheitsgedichte verlangt werden, Ew. Wohlgeb. zur Zeit bekannt gewesen, als Sie die Fortsetzung des Epimenides unternahmen, so hätten Sie keinen Augenblick in Zweifel stehen können, daß mir nicht ein solches Werk höchst angenehm seyn würde. Denn auch diese Arbeit kann als eine gemeinsame angesehen werden, wenn der zweyte Dichter den Faden da aufnimmt, wo ihn der erste gelassen hat; das erste wird [101] als Exposition angesehn, das zweyte als Folge und Schluß, wie es denn in dem gegenwärtigen Falle ganz eigentlich gefordert wurde.

Nur soviel sage ich gleich nach meiner Rückkunft vom Rhein und Mayn, dankbar für das übersendete dramaturgische Blatt, für welches vielleicht bald etwas einsend. Des Herrn Graf. v. Brühl Hochgeb. bitte meine gehorsamste Empfehlung auzurichten, mit Entschuldigung daß ich nicht auch seinen Brief sogleich beantwortend erwidere.

ergebenst

Weimar d. 15. Octbr. 1815.

J. W. v. Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1815. An Jakob Andreas Conrad Levezow. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-767A-8