6/1955.

An Charlotte von Stein

[Eisenach] d. 27. Jun. 1784.

Ja du wirst mich wiedersehen und balde, unsere Bande lösen sich auf und sobald ich mich loswickeln kann thu ich es gewiß. Leider hat mich das üble Wetter verhindert die Gebürge so fleisig als ich gewünscht zu besuchen, ich habe nur im Fluge einiges beobachten können, das wird mir vielleicht am Ende einige schöne Tage wegnehmen wenn ich nachholen will.

Ich dancke dir! oder vielmehr mein Danck ist über allen Ausdruck für daß neue Zeichen deiner Liebe. Ich habe es zu deinen Haaren gethan und trage es nun bey mir. Wenn ich mir das Glück bey dir zu seyn recht lebhafft dencke; so wird mir die Ferne ganz und gar unerträglich. Drum will ich dir lieber sagen daß ich heute zwey Basaltfelsen besucht habe. Daß gestern die Buona figlioula gespielt worden, daß ich mit viel Vergnügen mein Favorit Duett La baronessa [316] amabile gehört habe und der Hoffnung lebe es an deiner Seite zu hören.

O Lotte wie ganz und wie gern bin ich dein.

Wedel geht nach Weimar und soll das Briefgen mitnehmen, ich muß schliesen, von dir eilen, und bleibe immer bey dir.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1784. An Charlotte von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7BFC-B