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An Friedrich Schiller

Ihre beyden neuen Räthsel haben den schönen Fehler der ersten, besonders des Auges, daß sie entzückte Anschauungen des Gegenstandes enthalten, worauf man fast eine neue Dichtungsart gründen könnte. Das zweyte habe ich aufs erste Lesen, das erste aufs zweyte Lesen errathen. Meo voto würden Sie den Regenbogen an die erste Stelle setzen, welcher leicht zu errathen, aber erfreulich ist; dann käme meins, welches kahl, aber nicht zu errathen ist; dann der Blitz, welches nicht gleich errathen wird, und, in jedem Fall, einen sehr schönen und hohen Eindruck zurückläßt.

Ich wünsche daß Sie morgen Mittag mit mir essen möchten, damit wir einmal mit Meyern wieder in einiger Behaglichkeit zusammen sitzen. Sie sollen mit absonderlichen Saucen bewirthet werden. Ich [29] wünsche es um so mehr, als ich zu Anfang der andern Woche wieder nach Jena zu gehen gedenke.

Weimar am 2. Febr. 1802.

G.

Ich bemercke noch daß August Ihre beyden Räthsel schon in der Hälfte des Vorlesens gerathen hat.
[30]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1802. An Friedrich Schiller. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7D7F-2