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An Heinrich Gräve

Ew. Wohlgeboren

verzeihen, wenn ich Ihr zutrauliches Schreiben vom 8. November erst jetzt erwidere, wo ich den ersten Monat des Jahres zum Abtrag alter Schulden verwende.

Das Gewünschte geht eben auch heute mit der fahrenden Post ab, und ich darf Ihr Verlangen nach dem Besitz des Inhalts wohl zu den erfreulichen Belohnungen zählen, die mir für meine vieljährigen Bemühungen geworden sind.

Möge das Gesendete immer gerade recht an Ort und Stelle wirken, immer zu rechter Zeit, auf die wahrhaft Empfänglichen. Dieß ist eigentlich der einzige Segen, den der Schriftsteller seinen vieldeutigen Arbeiten mitgeben darf, wenn er sie versendet. Das Wenige, was Sie von Sinn und Zweck Ihrer [75] Anstalt sagen, giebt mir deshalb die beste Zusicherung, weshalb ich denn auch sehr gern den eröffneten Wunsch erfülle. Alles Wohl und Gedeihen im Einzelnen und Ganzen wünschend, zu geneigtem Andenken mich Ihnen und Ihren werthen Mitgenossen angelegentlich empfehlend,

ergebenst

Weimar den 8. Januar 1821.

J. W. v. Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1821. An Heinrich Gräve. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-80B3-F