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An Christiane von Goethe

Aus deinem Briefe habe ich mit Vergnügen gesehen, daß es gut geht, und wünsche nichts weiter als glückliche Folge. Grüße mir alle Freunde und entschuldige mich wenn ich nicht schreibe. Mein Katharr hat so überhand genommen, daß mir selbst das Dictiren beschwerlich wird, wodurch ich denn wenigstens für den Augenblick verhindert bin euch zu besuchen. Übrigens scheint sich allerley Angenehmes ereignen zu wollen. Die Berliner schreiben, daß sie den Epimenides den 30. März aufführen werden, zu Ehren der Einnahme von Paris, dieser Gedanke wäre denn ganz gut, wenn nicht wieder etwas Albernes dazwischen kommt. Da ich nicht an Hof gehen konnte, als der Herzog von Gotha hier war, so hat er mir die Ehre [223] erzeigt, mich zu besuchen. Er war sehr gnädig und in seinen Äußerungen mäßig und wohlwollend. Diesen Charakter hat er auch dießmal nicht überall behauptet.

August steht mir in allen Dingen bey, Meyer und Riemer besuchen mich oft, auch wird viel geschrieben, und es geht in allem vorwärts. Auch sind die Kupfer und Zeichnungen unterdessen geordnet wor den.

Ich lege ein Packetchen für Harras bey, es ist Veronesischer Broccoli-Samen, zugleich 4 Körner von Pinien. Wenn der Broccoli gut geräth, so soll er uns auf den Herbst von Zeit zu Zeit etwas herüberschicken. Unser Gärtner mag sich nicht weiter damit abgeben, und mag auch wohl recht haben.

Grüße alle Freunde, gedenke meiner und laß mich mit jedem Botentage etwas von dir wissen.

Weimar d. 8. März 1815.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1815. An Christiane von Goethe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-85EA-2