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An Charlotte von Stein

Wie offt hab ich heute gewünscht diesen Tag mit dir hier zu zu bringen, er war ganz köstlich. Ohne in Jena anzuhalten, ritt ich gleich nach dem Durchstich und von da nach Lobeda, und fand die gute Bohl, aber ach wie! Ich muß dir ihre Wirthschafft ihr Wesen und Zustand im Detail beschreiben es ist ein seltsam Tableau. Das Saal Thal hat ich noch nie gesehn in solcher Schönheit, ich bin einen Weeg zurück gekehrt den ich dich führen muß, es ist an einem Platze würcklich ein gros Bild.

Nachher hab ich vielerley Menschen gesehen, bin mit Magister Batsch spazieren gegangen, wo wir über Pflanzen, Infusionen u.s.w. gar viel gutes gesprochen und beyde gelernt haben. Ich werde die besten Bücher mitbringen die über das Infusionswesen geschrieben worden.

[207] Nun bin ich in Paulsens Garten eingekehrt, im Schlosse war mir's unmöglich zu bleiben, es ist ein köstlich schöner Abend. Mit Knebeln hoffe ich von dir zu hören.

Liebe mich. Alles bringt mich dir näher und deutet auf dich hin. Grüse Fritzen und lebewohl.

[Jena] d. 25. Apr. 86.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1786. An Charlotte von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8994-2