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An Carl Friedrich Zelter

Unseren Freund Raabe, welcher nun bald ein Vierteljahr mit uns hauset, kann ich nicht abgehen lassen ohne dich durch ihn zu begrüßen; er wird erzählen wie es bey uns aussieht und daß wir uns ganz wohl befinden, ja fürtrefflich, wenn wir die Kleinigkeiten des Tags nicht abziehen wollten.

Meine ernstliche Betrachtung ist jetzt die neuste Ausgabe meiner Lebens-Spuren, welche man, damit das Kind einen Namen habe, Werke zu nennen pflegt. In den zwey ersten Bänden wirst du manches finden das quellenhaft ist, du wirst es sammeln und auf deine Mühe leiten.

Zu der Herzogin Geburtstag, am 30., geben wir Zenobia nach Calderon, von Gries; wahrscheinlich bleibt auch dieses Stück ein ausschließliches Eigenthum unserer Bühne. Proserpina, von Eberwein, die du kennst, wird den 3. Februar gegeben; wir haben diesem Werklein noch wunderlich eingeheizt, daß es als Luftballon steigen und zuletzt noch als Feuerwerk zerplatzen kann. Soviel für dießmal in Eile, weil wir so lange gezaudert.

Vale optime

den 23. Jan. 1815

Goethe. [169]

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1815. An Carl Friedrich Zelter. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8B41-8