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An Henriette von Egloffstein

Geliebte Freundin,

lassen Sie mich im Singular sprechen! da ich hoffen kann, daß wenigstens Eine unter Vieren empfindet, wie schmerzlich mir es war, Ihren Namen unter dem Scheidebriefe zu sehen. Gewiß ich konnte mir nicht überreden daß Sie fehlen würden, als ich gestern die Freunde, in der Zahl der Musen, beisammen sah. Noch wehte der Geist der ersten Stiftung über der Gesellschaft, an dem Sie in einem Anfall von Unglauben zweifeln mochten. Unser Wunsch ist ihn zu erhalten, und dazu wird das Andenken an Sie das beste Mittel sein. Möchten Sie Ihn lebendig frisch dereinst wiederfinden, wenn Sie durch alte Gefühle und durch neue Überzeugungen zurückzukehren geleitet werden könnten.

Weimar d. 25. März 1802.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1802. An Henriette von Egloffstein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-906B-3