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An Johann Gottfried Herder

[Wilhelmsthal, Ende Juli.]

Ich sage dir nur, daß der Herzog die Papiere gut aufgenommen hat, und mit der über die Sache ordentlich und menschlich sprechen wird. Mache es ihm nur auch von deiner Seite leicht. Durch wenig gute Worte lösen sich beschwerliche Knoten.

Ich sitze in Wilhelmsthal und habe, Gott sei Dank! weiches Wachs. Der Prinz ist in Eisenach, August mit ihm. Lebe wohl! Grüße die deinen!

G.


Ich habe mich diese zwei Tage mit dem Profil eines Jupiters beschäftigt, und wünsche, daß dir der Bärtige, Gelockte gefallen möge, wenn ich ihn bringe. Bei der Gelegenheit habe ich sehr sonderbare Gedanken über den Anthropomorphismus gehabt, der allen Religionen zum Grunde liegt, und habe mich des bonmots abermals erfreut: Tous les animaux sont raisonnables, l'homme seul est religieux. Leb wohl.

[145]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1789. An Johann Gottfried Herder. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-949B-E