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An Christiane Vulpius

Ich freue mich daß die Pferde eben zu rechter Zeit eingetroffen sind und daß du nun die Schlittenbahn genießen kannst, doch thut es mir leid daß der Docktor kranck geworden ist. Sorge für ihn, so gut du kannst und besuche ihn manchmal. Du kannst ja Ernestinen mitnehmen, daß es nicht etwa falsch gedeutet wird. Zu des Professors Genesung wünsche ich Glück. Er schreibt mir: daß er sich auf den Champagner wohl befindet und von Lodern noch etwas haben möchte; ich glaube aber kaum daß dieser Freund noch hergeben kann und mag. Indessen, biß ich das ausmache, will ich ihm ein Paar von den unsrigen überlassen und deren Erstattung auf irgend eine Weise annehmen.

Eine Fahrt herüber will ich dir nicht rathen, besonders gehts im Mühlthale so oft durchs Wasser und Eis, daß der Schlitten sich nicht wohl dabey befinden dürfte. Auch will ich von meinen Lieben nichts sehen, biß ich hier fertig bin.

Mit meinem Geschäft geht es gut, auch mit einigen poetischen Arbeiten. Wenn ich beyde biß zu einem gewissen Punckt gebracht habe, dann komme ich gleich.

Der Beyfall den Dlle Maas erlangt freut mich und ich wünsche sie bald selbst zu sehen.

[41] Wenn du mir das Nachtwestchen das du mir versprachst nun wolltest machen lassen, geschähe mir ein Gefalle, ich gehe nun den ganzen Tag am liebsten in so einem leichten Wämschen, und da trifft mich manchmal jemand in meinem gegenwärtigen an, das nicht zum besten aussieht.

Lebe recht wohl und behalte mich so von Grunde des Herzens lieb wie ich dich.

Jena d. 19. Febr. 1802.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1802. An Christiane Vulpius. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-99F8-E