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An den Großherzog Carl August

Der Director Herr von Schreibers erzählt auf den vier ersten Seiten seines Briefs die Geschichte der Bestellung jener getrockneten Pflanzen-Exemplare, und eine deshalb gepflogene Verabredung, woraus erhellet daß eigentlich die elegante Aufstellung und Verwahrung [31] der Herbarien, welche anfangs beliebt worden, die Kosten um ein so Ansehnliches erhöhe.

Wenn er nun auf der vierten Seite Num. 1 den Vorschlag thut, daß man noch sechs solcher schon fertigen und vorräthig liegenden Lieferungen um den vorigen Preis annehme, dagegen aber terminliche Zahlung leisten möge; so dürfte wohl kaum diesem Antrag auszuweichen seyn und es käme nur drauf an wie man die Zahlungstermine bestimmen wollte? ob zwey? Ostern und Michaelis, oder drey? Ostern, Michaelis und Weihnachten.

Was nun ferner das auf der sechsten Seite Num. 2 Angeführte und Vorgeschlagene betrifft, so könnte man sich vorbehalten: wenn erst die sechs Bände abgeliefert sind und, wie man, bey gefällig zugesagter Aufmerksamkeit, gewiß erwarten kann, allen Beyfall finden; so werde man überdenken was von den übrigen Pflanzen und in welcher äußeren Form zu bestellen seyn möchte. Da denn die von Herrn von Schreibers gethanen Vorschläge auch einer solchen Überlegung nothwendig zum Grunde liegen würden.

Was das Letzte betrifft so möchte dabey kein Bedenken seyn; denn der gedruckten Anzeige nach sub [*Sonne] würden 150 Pflanzen 18 Gulden Wiener Währung kosten, welches gegenwärtig 6 Gulden Münze betrüge. Wobey ganz unbegreiflich scheint wie die luxuriose Aufstellung, wie sie von Schreibers nennt, so außerordentliche Kosten verursachte. Auf alle Fälle sieht [32] man daß die Theilnahme an dem jenaischen Unternehmen mit geringem Aufwand wird fortzusetzen seyn.

Jena d. 30. Jan. 1818.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1818. An den Großherzog Carl August. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9A1A-9