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An Gottlob Heinrich Rapp

[Concept.]

Indem ich Ihnen, werthgeschätztester Herr, die Nachricht gebe, daß die Summe von 234 fl. nach[61] Frankfurt an das Gontardische Haus in diesen Tagen gezahlt worden, und für den mir deßhalb so lang gegönnten freundschaftlichen Credit nochmals ergebenst danke, füge ich eine Bitte wegen des bewußten Tapeziers hinzu.

Herr Oberhofmeister von Wolzogen, wahrscheinlich durch die Zerstreuungen der Reise abgehalten, hat mir von diesem Manne weiter nicht geschrieben, von dem ich denn doch, ehe ich mich nach einem andern umsehe, eine nähere Kenntniß erlangen möchte. Wollten Sie daher wohl die Güte haben sich im Stillen zu erkundigen, wie es wohl eigentlich mit dem Charakter dieses Mannes aussehen möchte?

Wir haben während dem Bau des Schlosses mit so vielerley Menschen zu thun gehabt, daß es mir nun gerade nicht bange wäre auch diesen Mann zu behandeln, selbst wenn er einige Eigenheiten haben sollte. Wollten Sie indeß, da wir einmal aufmerksam gemacht sind, mir etwas näheres von seiner Herkunft, seinem Alter, seiner Familie und Lebensweise anzeigen, so würden Sie mich verbinden. Ich würde dadurch in den Stand gesetzt seyn etwa zu überlegen ob man es nicht allenfalls mit demselben wagen könnte?

Verzeihen Sie diese neue Bemühung und haben Sie die Güte mir anzuzeigen was Herr Schick für ein Gemählde verlangt, in welchem die Figuren zwey Fuß hoch wären und wovon das Süjet 3 Figuren forderte. Den Gegenstand wollte ich angeben und die [62] nähere Größe des Bildes anzeigen. Da es so zu stehen käme, daß man es in einiger Entfernung sähe; so würde ein wacker gemahltes Bild zweckmäßiger als ein sehr ausgeführtes seyn. Leben Sie recht wohl und empfehlen mich dem Kreise Ihrer Lieben.

d. 31. März 1802.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1802. An Gottlob Heinrich Rapp. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9B66-8