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An Nikolaus Meyer

Nachdem so manches, durch Ihre gefällige Besorgung, zu uns gekommen, wird es Pflicht daß ich auch wieder einmal von mir hören lasse. August, dessen Danksagung hier beyliegt, ist durch Ihre letzte Sendung sehr glücklich geworden, um so mehr als er Herrn Professor Meyers Zimmer bezogen hat und seine Besitzthümer nunmehr recht ausbreiten kann.

Der Portwein ist wohlbehalten angekommen, nebst anderm Guten für Küche und Keller. Wir senden dagegen auch einiges, sowohl leiblich als geistig Genießbares, wie denn das Lauchstädter Vorspiel hier beyliegt.

Ihre Anweisung an die Egloffsteinische Fabrik ist mit 60 Thlr. 20 Gr. hiesiges Courant bezahlt; wegen des Rests bitte gelegentlich zu disponiren.

Und nun habe ich noch eine Anfrage zu thun, durch deren baldige Beantwortung Sie mir eine besondere Gefälligkeit erzeigen. Nach dem unvermutheten Tode unsers guten Batsch sind mehrere brave Männer zu seiner Stelle empfohlen worden, die, wie Sie wissen, hauptsächlich in der Direction des botanischen Instituts zu Jena besteht. Hierunter befindet [133] sich auch Herr Doctor Roth, welcher sich in Ihrer Nachbarschaft in Vegesack als Arzt aufhält. Er hat sich schon durch Schriften als einen denkenden Botaniker bekannt gemacht. Möchten Sie mir aber von seiner Person, von seinem Äußern, seinem muthmaßlichen Vortrag, Charakter, häuslichen Umständen und sonst, einige Nachricht, im Vertrauen, ertheilen; so würde ich es mit Dank erkennen und ohne auf Sie zu compromittiren, den besten Gebrauch davon zu machen wissen.

Ich überlasse einiges andere zu schreiben meinen Hausgenossen und wünsche recht wohl zu leben.

Weimar am 9. Nov. 1802.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1802. An Nikolaus Meyer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9E5F-F