[Die Flutten/ die du siehst von meinen Augen rinnen]

Die Flutten/ die du siehst von meinen Augen rinnen/
Lieb-werthe Rosilis/ sind nicht gemeine Thränen/
Wie deine Göttligkeit wohl irgend möchte wehnen!
Wo wolt ich solche Ström und Bäche fassen künnen?
Sie werden ausgebrennt vermittelst meiner Sinnen
Von Liljen deiner Schos/ von Rosen deiner Wangen/
Und müssen den Geruch von deiner Gunst erlangen/
Dem keine Specerey den Preiß wird abgewinnen.
Die Liebe giebt die Glutt/ der Ofen steht im Hertzen/
Der dicken Seufftzer Wind bläst mir das Feuer auff/
Der Augen Helm vergönnt dem Wasser freyen Lauff/
Und weil so hitzig ist die Flamme meiner Schmertzen/
So müssen in die Höh so viel der Dünste steigen/
Und durch der Augen Röhr ohn Ende sich verseygen.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2011). Abschatz, Hans Aßmann von. [Die Flutten- die du siehst von meinen Augen rinnen]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0001-CE78-D