Sonett

Soll sich vor Dir des Baumes Stolz enthüllen,
Der nur allein sich selbsten aufwärts strebet,
Des Busches Geist, der heil'ge Schatten webet,
Und was der Blume zarte Kelche hüllen.
So mußt Du alle laute Neugier stillen
Der zarte Geist, der in dem Busen lebet,
Gar schnelle wie ein leiser Hauch entschwebet,
Und nimmer kehret er den stolzen Willen.
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Im tiefen Grund nur wohnet das Ergründen,
Das Äußre laß vor Deinen Augen schwinden
Und steige kühn dann in die heil'ge Erde.
Ein freudig Staunen wird sich um Dich winden
Wie die verschiedne äußere Geberde
Aus innerem und heil'gem Geiste werde.

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TextGrid Repository (2012). Brentano, Clemens. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. Sonett [1]. Sonett [1]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-4123-2