Lied eines Mädchens

1772.


Sint ich hörte seinen Sang,
Wird es mir ums Herz so bang,
Und die süßen Abendstunden,
Die mir sonst so schnell verschwunden,
Scheinen mir so lang, so lang!
Ach! der liebe, liebe Mann
Sieht mich gar zu trüblich an!
Wenn ich seine Klagen höre,
Dringt ins Auge mir die Zähre,
Daß ich kaum sie bergen kann.
[188]
Neulich gab er mir beim Tanz
Zitternd seinen Blumenkranz.
O, wie halt' ich ihn verborgen!
Jeden Abend, jeden Morgen
Tränk' ich noch den lieben Kranz.
Aber, o, wer sagt es mir?
Was verehr' ich ihm dafür?
Könnten Blumen ihn entzücken,
Gerne wollt' ich welche pflücken.
Aber, o, wer sagt es mir?

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Miller, Johann Martin. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. Lied eines Mädchens. Lied eines Mädchens. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-3929-E