Gott und Welt

Ich bin ein Mensch von Fleisch und Blut,
Ich fange keine Grillen;
Ich kann des Fleisches Durst so gut
Wie den der Seele stillen.
Ich schwinge brünstig mich empor
Zu Gott in schwacher Stunde;
Und werd ich stark, heb ich den Flor
Von heiliger Todeswunde.
Weit öffnet sich der Arme Paar
Gleich hellen Tempelpforten;
Ich knie schluchzend am Altar,
Ich bete nicht in Worten.
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TextGrid Repository (2012). Wedekind, Frank. Gedichte. Die vier Jahreszeiten. Sommer. Gott und Welt. Gott und Welt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-94DC-7