Transkription des 'Jüngeren Sigenot'/Druckfassung s1W: [Augsburg: Johann Bämler, um 1487/88] (Exemplar: Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Ink. 25 H 62, Probeabzug)
1 a A
Uon dem aller koͤneſten (wey̋gañt)wey̋gannt //n, Zierstrich?//
Herr diteereich von beren vnd von
Hiltprand ſeinem trew̋en may̋ſter
Wie ſy̋ (wid’)wider (dẽ)den (rißẽ)rißen ſigenot (habẽt)habent
Ge ſtriten vnd wie der berrner mit
Ay̋m wilden mann ſtrit ee das er
An den riſen kam das als ſtat mit
Sein fűgeirlin gar kurcʒweilig ʒuͦ
Leſſen vnd ʒehoͤren auch ʒeſingen
1 b
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2 a
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2 b
Vnd von ſeim willden wey̋be
Sy̋ het mir nach das leben mein
Geſchay̋den von dem leibe
Sy̋ ʒwang mich vnder jre bain
Da műeßt ich ſein beliben
Das wantent jr allain
Her dietereich ſprach das iſt war
Dein leben ſtond als vmb ain har
Do ſy̋ dich het vmb fangen
Vnder ir w̋chſen ſy̋ dich ʒwang
Dein woͤr die was gen ir gar (krãck)kranck
Es was vmb dich ergangen
Jch ſchluͦg ir ab das hobet ʒwar
Vnd das ſy̋ dich muͦßt laſſen
(Hiltprãd)Hiltprand (d’)der ſprach herr das iſt war
Sy̋ was groß onemaſſen
Wa ſy̋ noch in der erden ley̋t
Jch lay̋d ny̋e hoͤrter drűcke
Bey̋ allen meiner ʒey̋t
3 a
Es iſt ain vngefuͤgs geſchlecht
Das ich mich an eűch laſſen moͤcht
Das jr nit woͤltent rey̋ten
Hin ʒuͦ dem riſen in den tan
Jch ſagt euch von dem (groͤſtẽ)groͤſten man
Der ſey̋d her von adams ʒey̋ten
Es ward auch nie kain ſtoͤrcker (mã)man
Von frowen leib geboren
Das geſchmeid das er traget an
Das iſt ain ey̋tel horen
Vil glőter denn ain ſpiegel glas
Kay̋n ſchwert dar auff nit hoͤftet
Fűrwar ſo wiſſent das
Do ſprach von bern her dietereich
Hiltprant ich bit dich vleiſſicleich
Thuͦ mir den riſen nemen
(Hiltprãt)Hiltprant der ſprach ich tones nicht
(Vñ)Vnd waʒ mir auch (darũb)darumb geſchicht
Jr globent mir ..[?]ch denne
Das ir nit woͤllent jnn den than
3 b
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4 a
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4 b
Vnd hy̋elt vns die welt gemaine
(Vñ)Vnd wer er noch als wol verworcht
So will ich recht alaine
Zuͦ jm reiten jnn den than
Vnd werer halben ſtaͤchlin
So will ich in beſtaun
Do ſprach maiſter hilteprand
Das wider rat ich eűch ʒehandt
Als ich denn ſoll von rechte
Jch hab bey̋ allen meinen tagen
(Võ)Von kaim ſtoͤrckern hoͤren ſagen
Baid ritter vnd och knechte
Dy̋e mey̋dent all den ſelben than
Wol vor dem ſtarcken riſen
Do ſprach der fűrſt ſo lobeſant
Man hat mich offt gebriſen
Vnd ſ.[?]lt mein lob erſt vnder gaun
... ... ...[?] tauſent leibe
Sy my̋eſſt..[?] all dar an
5 a
(Hiltprãt)Hiltprant (d’)der ſprach das iſt mir laid
Das ich euch von dem riſen ſay̋t
Das wiſſent auff mein trűwe
Non laßt mich mit ew̋ch (jñ)jnn //n, Zierstrich?// den tan
O edler fűrſt ſo lobeſant
Es ſoll ew̋ch nit gerew̋en
Vnd ob der vngefuͤge man
Herr euch wurde ʒuͦ ſchwere
Dar nach ſo will ich in beſtan
Das es mein ennde were
Do ſprach der fűrſte lobeſant
Jch beuilch dir an dein ereJch beuilch dir an dein ere
Bűrg ſtoͤt vnd als mein lannd
Das iſt mit dir gar wol bewart
(Wãn)Wann ich will ainig auff die fart
Vnd ſoͤlt ich darumb ſterben
Er hy̋eß jm gar bald bringen her
Schilt roß harneſch (vñ)vnd och geſper
(Wãn)Wann ich will breiß erwerben
Wol an dem riſen ſigenot
5 b
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6 a
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6 b
Waugen an (aiñ)ainnainen // Zierstrich?// wald hnnnde
Des degen hay̋t noch ny̋e verlag
Das ſag wir euch ʒuͦſtunden
Vnd werer denn ain edel man
So ly̋eſſen wir euch rey̋ten
Des gerner jnn den than
Hie (bitẽt)bitent in die (frowẽ)frowen (dʒ)das er beleib
[figure]
[Die Hofdamen bitten Dietrich zu bleiben.]
7 b
Do ſprach von bern her dietereich
Wol ʒuͦ den frowen my̋nnecley̋ch
Ob mir got hail vergűnde
Jch wolt in nit geneſen laun
Vnd ob der vngefiege man
Auch ey̋ſen eſſen kűnde
Jch will ſein degenhait beſechen
Die man ſo hoche breiſet
Was mir darumb mag beſchechen
Das wűrd ich wol beweiſſet
Allſo ſprach der fűrſt hochgenant
Sy̋ waren in groſem laide
Sein diener alle ſandt
Wy̋e faſt man jm das wider ry̋ett
Der von beren wolt ſich da nit
Als vmb ain har dran keren
Do das erſach maiſter hiltbrand
Er bracht jm bald (ſeĩ)ſein (ſtechlĩ)ſtechlin (gwãd)gwand
Vnd verwapet in miteren
Er gab jm menchen remen ſtrick
7 b
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8 a
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8 b
Jnn dem wald ſey̋ ergangen
Hett er eűch geſchlagen ʒuͦtod
Er genes denn ſeiner ſtange
Vnd das der tuͤffel jnn jm wer
So will ich mit jm ſtreiten
Jch wűrd ich jm ley̋cht ʒuͦſchwer
Do ſprah die herʒogin ſo guͦt
Nun ſagent edler fűrſte guͦt
(Wem̃)Wemm //m, Zierstrich?// woͤlt ir mich hy̋e lauſſen
Do ſprach er dem vil werden got
Der behy̋et ew̋ch on allen ſpot
Er huͦb ſich auf die ſtraſſe
Es volgten jm nach fűr das tor
Drew̋ tauſſent oder mere
Hldtbrant wey̋ßt in auff das ſpor
Do ſprach der fűrſt vnd herre
Nun kerent alle wider ein
Jch entpfich dir land vnd leűt
Dietmar den bruͦder mein.
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CC BY-NC-SA-4.0
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- Zitationsvorschlag für diese Edition
- TextGrid Repository (2020). Lienert, Elisabeth. Transkription des 'Sigenot'-Drucks s1W [Augsburg: Johann Bämler, um 1487/88] (Exemplar: Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Ink. 25 H 62). DFG-Projekt "'Sigenot'-Edition" (Universität Bremen, Leitung: Prof. Dr. Elisabeth Lienert). https://hdl.handle.net/21.11113/0000-000C-D8E1-2