26.

Sei tapfer! Sei ein Mensch! Du trägst das Zeichen
Von Gott dir hell geprägt auf hoher Stirne –
Ja, eben daß ich Mensch bin, jagt die bleichen
Gedanken oft mir auf in dem Gehirne.
Heut wirbl' ich gleich der Lerche sonnentrunken
Mit Himmelsliedern fröhlich auf zur Höhe,
Und morgen lieg' ich tief hinabgesunken
Und ächz' aus dumpfem Staub mein Menschenwehe.
O schlimmste Zweiheit, ältste Menschenklage!
Laß nun auch ältster Weisheit Spruch dir singen:
Vertrau' dem Gott in dir, den Menschen wage
Und nimm und trage, was die Stunden bringen.

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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2011). Arndt, Ernst Moritz. 26. [Sei tapfer! Sei ein Mensch! Du trägst das Zeichen]. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-0411-0