Gegen den Strom

Die Freiheit hab' ich stets im Sinn getragen,
Doch hass' ich eins noch grimmer als Despoten:
Das ist der Pöbel, wenn er sich den roten,
Zerfetzten Königsmantel umgeschlagen.
Die kleinen Seelen glühn in solchen Tagen,
Sich aufzuspreizen als des Himmels Boten,
Und frech verlästern sie die großen Toten,
Denn Sünde ward es, aus dem Schwarm zu ragen.
Ja, wem das Herz nur höher wagt zu pochen,
Aus wem der Geist, der heil'ge, gottgesandte,
Erhaben zürnt, sein Urteil ist gesprochen.
Hat doch der Pöbel einst, der wutentbrannte,
Ob Aristides' Haupt den Stab gebrochen
Und ins Exil verstoßen einen Dante.

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TextGrid Repository (2012). Geibel, Emanuel. Gedichte. Jugendgedichte. Drittes Buch. Neue Sonette als Intermezzo. Gegen den Strom. Gegen den Strom. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-B8AC-C