An eine Jungfraw

Was ist Ewr zarter Mund? ein Köcher voller Pfeile/
Dardurch manch weiches Hertz wird biß in Todt verletzt/
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Der hellen Augen glantz/ ist flammen gleich geschätzt/
An welchem jeder sich verbrent in kurtzer weile/
Die wunderschönen Haar sind lauter Liebes-Seyle.
Wer durch der Stirnen glãtz/ nicht wird jn Euch verhetzt;
Wer sich den Lilien des Halses wiedersetzt/
Muß doch gewertig seyn/ daß Ihn der Plitz ereyle/
Der von der blossen Brust herstralt so vnverdeckt/
So sprecht Ihr/ vnd ist war/ wer voll von Zunder steckt/
In dem kan auch ein Funck leicht grosses Fewr erregen.
Wer aber bey sich selbst/ diß was Ihr so hoch acht/
Die schöne Nichtigkeit/ vnnd was Ihr seyd/ betracht/
Den solt Ihr/ glaubt mirs fest/ zu keiner Brunst bewegen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. [Lissaer Sonnette]. An eine Jungfraw. An eine Jungfraw. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-1AFE-B