Meine Blume

Sei gegrüßet, kleine Blume,
Blume der Vollkommenheit,
Die die Heiligen und Weisen
Namlos preisen;
Denn des Herzens schönste Zier
Wohnt in Dir.
Nicht auf Höhn, im stillen Thale
Blühest Du, am frischen Quell,
Zeigst des weiten Himmels Bläue,
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Reine Treue,
Und in ihr der Sonne Gold,
Mild und hold.
Fragst Du mich, wie heißt die Blume,
Die den hohen Schmuck uns zeigt:
Sonnengluth und Himmelsbläue,
Lieb' und Treue?
Nimm hier dies Vergißmeinnicht,
Treu' und Licht.

Notizen
Erstdruck in: Seckendorfs Ostertaschenbuch, 1801.
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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Herder, Johann Gottfried. Meine Blume. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-5AE4-D