Die Sonne sank

Die Sonne sank, der Abend naht
Und stiller wird's auf Straß' und Pfad,
Und süßer Friede, Ruh und Rast
Folgt auf des Tages Sorg' und Last.
Es schweigt der Wald, es schweigt das Thal:
Die Vögel schlafen allzumal,
Sogar die Blume nicket ein
Und schlummert bis zum Tag hinein.
Schon rieselt nieder kühler Thau
Auf Halm und Blatt in Feld und Au,
Im Laube spielet frische Luft,
Und Blüth' und Blume spendet Duft.
Der Abendstern mit güldnem Schein
Blickt in die stille Welt hinein,
Als rief' er jedem Herzen zu:
Sei still, sei still, und schlaf' auch du!

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich. Die Sonne sank. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-76B9-F