Der Morgen

1772.


Warum sollt' ich mich nicht freun?
Nenn' ich doch mein Röschen mein!
Kirr ist sie, wie Turteltäubchen,
Sanft, wie Nachtigallenweibchen.
Warum sollt' ich mich nicht freun?
Nenn' ich doch mein Röschen mein!
Brich, o Sonne, brich hervor
Durch der Morgenröte Flor!
Wann du wirst am Himmel prangen,
Will sie mich im Hain empfangen.
Brich, o Sonne, brich hervor
Durch der Morgenröte Flor!
[197]
Duftet, Blümchen, duftet süß!
Werd', o Flur, ein Paradies!
Überall, wo Engel gehen,
Müssen Paradies' entstehen.
Duftet, Blümchen, duftet süß!
Werd', o Flur, ein Paradies!
Ach, sie kömmt! o welch ein Glück!
Mir entgegen lacht ihr Blick!
Laßt ihr, liebe Nachtigallen,
Euren Morgengruß erschallen!
Ach, sie kömmt! o welch ein Glück!
Mir entgegen lacht ihr Blick!

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TextGrid Repository (2012). Miller, Johann Martin. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. Der Morgen [1]. Der Morgen [1]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-382A-1