[214] 17.

Ich sah vor mir dich wandeln einst; o schöne, goldne Tage mir,
Entfuhr auch damals manches Ach, entfuhr auch manche Klage mir!
Es brachte jedes Lüftchen mir aus deinen Locken süßen Duft,
Und Rede stand dein blitzend Aug, so schien's, auf meine Frage mir;
An deiner Stimme hing ich fest, an deiner Lippen weichem Ton:
Musik, bei der mein Herz gehüpft, wo flohst du hin, o sage mir!
Da mir die leeren Hoffnungen gestoben in die leere Luft,
Der Tröster unberufne Schar, wie wird sie nun zur Plage mir!
An einer schönen Brust zu ruhn, das ist ein Trost, und das allein,
Es ist verhaßt mein eigen Selbst in jeder andern Lage mir.

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TextGrid Repository (2012). Platen, August von. Gedichte. Gedichte (Ausgabe 1834). Ghaselen. 17. [Ich sah vor mir dich wandeln einst; o schöne, goldne Tage mir]. 17. [Ich sah vor mir dich wandeln einst; o schöne, goldne Tage mir]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-76CA-7