Nr. 177. Riefensbeek und Kamschlacken. (I-II.)

I.

Die Ortschaften Kamschlacken und Riefensbeek standen früher an der Stieglitzecke oben auf dem Bruchberge, und auf der Hanskühnenburg wohnten früher Riesen, die wurden aufrechtstehend begraben. Wie nun Riefensbeek von einer großen Wasserflut den Bruchberg heruntergeflossen ist, stieß es die Riesen immer an den Kopf. Die stiegen aus den Gräbern, [174] da kam oben Kamschlacken auch noch angeschwommen. Das hielten sie dort auf, darum lieget es nun dicht unter der Begräbnisstätte der Riesen, die noch jetzt der »Kerkhof« heißet und früher der »Riesenkerkhof« gehießen haben soll.

II.

Riefensbeek und Kamschlacken ist früher ein Ort gewesen, und die Häuser, die darinnen gestanden haben, sind Hüttenhäuser gewesen, und diese haben alle zusammen einem Superintendenten gehöret. Der Hüttenteich, der über Kamschlacken lieget, wird noch heutigen Tages Superintendententeich genannt. Da sind einmal einmal ein paar Kartenspieler gewesen, die haben so viel Leben beim Kartenspielen gemacht und vor dem Zechenhause gesessen und gespielet. Da sagte der eine beim Trumpf-Ausspielen:


Trumpf rut!

De Superdente teilt det Geld ut.


Das hat der Superintendent gehört, hat daran gemerkt, daß seine Leute von der Hütte mehr profitierten als er, und hat alle seine Hütten, deren er 99 gehabt hat, eingehen lassen.


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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Pröhle, Heinrich. 177. Riefensbeek und Kamschlacken. (I-II.). TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-878C-C