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So lebt' ich nur im Wahne deiner Treu,
Wie ein betrogner Gatte; die Gebärde
Nur noch der Liebe Trugbild, die vorbei;
Der Blick bei mir, das Herz auf andrer Fährte.
Denn weil kein Groll sich deinem Auge naht,
Kann ich darin nicht deinen Wandel schaun.
Aus manchem Blick spricht falscher Herzen Rat
Durch Unmut, Ingrimm, Furchen, finstre Brau'n:
Dir aber gab des Himmels Schöpfersegen
Zu ew'ger Liebe Wohnung das Gesicht;
Daß, wie auch Herz und Sinn sich dir bewegen,
Nur Holdes uns von dort entgegenspricht.
Wie Evas Apfel gleich wär deine Jugend,
Glich deinem Schein nicht deine holde Tugend!

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TextGrid Repository (2012). Shakespeare, William. Poetische Werke. Sonette. 93. 93. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-0CE6-9