367.

Von jeder Art Tiere, die auf dem Lande lebt, gibt es entsprechende im Wasser, man kann sie nur nicht sehen, weil das Meer zu groß und zu tief ist. (Saterld.) Krankheiten der Menschen lassen sich auf Tiere übertragen: 86, 87. Unter dem Truggebilde eines Tieres verbergen sich oft Teufel: 194, Hexen: 220, Wiedergänger: 179, und auch sonst erscheinen spukhafte Tiergestalten: 186. Baustellen von Kirchen werden mitunter durch Tiere bestimmt, so Rastede: 504a, Ganderkesee: 173k, 517b, Blexen: 151e. Ein Schimmel hilft beim Kirchenbau: 537. Von dem Kopfe eines Tieres dürfen Epileptische nicht essen: 55.

a.

In einem Schooßliede werden vielen Tieren menschliche Beschäftigungen beigelegt. Unter den zahlreichen Formen wählen wir die anscheinend am wenigsten verstümmelte:


Hop hop hop Havermann,
tü din Pärd de Sporen an,
rie damit na Amsterdam,
van Amsterdam na Spanjen,
van Spanjen na Oranjen.
Un as ick na Oranjen kam,
do seech ick 'n grot Wunner an.
Do was der nüms nich inne
as de ole Kluckhenne.
De Koh de seet bit Für un spunn,
dat Kalw leeg in de Weeg un sung,
de Hund de karnd de Botter,
de Katt de wusch de Schotteln,
de Heisters (Elstern) kläwden de Wanden
mit rotsiden Banden,
[132]
de Fleddermus de fägt dat Hus,
de Swalken drogen dat Mull henut,
henut de langen Daeren,
de Goos de bro dat Beer.
Dat Beer fung an to brusen,
de Ständers uten Husen,
de Ossen uten Stall,
de swummen aewerall,
de Höhner uten Neste
versopen sick in'n Geste,
Aebär mitn langen Snawel
de drog de Brut nan Karkhawe,
se harr wat an,
se harr nich an,
se harr 'n olen pultrigen Rock an.
Ein anderes lautet:
Ick seeg'n Ossen fleigen,
Ick seeg n' Kreie meihen,
Ick seeg n' Eckster heien,
Ick seeg twei Duwen
Ein För Hei inschuwen.
Wat is dat? (Dat is 'ne Löge.)

b.

Aus Friesoythe wird ein Schooßlied mitgeteilt, das die Nützlichkeit der verschiedenen Tiere schildert:


Hüpp üpp!
Hüpp üpp!
Trer Leer,
Sett mi'n neien Lappen upp,
De mi nich äket,
De mi nich stäket.
Wo woahnt de Herr?
Upp güns Siet.
Wat deiht hei dor?
Keihe häuen.
Wat schält de Keihe?
Melk gäwen.
Wat schall de Melk?
Katten schlicken.
Wat schält de Katten?
Müse fangen.
[133]
Wat schält dei Müse?
Hacksel schnien.
Wat schall de Hacksel?
Pärde fräten.
Wat schält dei Pärde?
Land um driewen.
Wat schall dat Land?
Roggen in saien.
Wat schall de Roggen?
Brot van backen.
Wat schall dat Brot?
Kinnerkes äten.
Wat schällt de Kinnerkes?
Na de Schaule goahn.
Wat schält sei doar?
Wat lehren.
Wat schält sei lehren?
A, B, C,
De Katte löpp in'n Schnee,
De Hund up de Stroaten,
Kann min Lachen nich loaten.

Aus der Umgegend von Vechta:

Lütke Bub van Bremen
Will di wat vertellen,
Sast so'n bunten Voagel hebben,
Voagel sall us Stroh söken,
Stroh will wi de Kaie gäwen,
Kaie sölt us Melke gäwen,
Melk will wi den Bäcker gäwen,
Bäcker sall us Stuten backen,
Stuten will wi Vader gäwen,
Vader sall us 'n Daler gäwen,
Den Daler will wi Moder gäwen,
Moder sall us ne Titte gäwen,
Titte will wi de Katte gäwen,
Katte sall us Müse fangen,
Müse sölt us Hakkels schnien,
Hakkels will wi de Perde gäwen,
Perde sölt us't Land umplögen,
Land dar will wi Hawer in seien,
[134]
Hawer sölt de Höner hebben,
Söner sölt us Eier leggen,
Eier will wi den Papen gäwen,
Pape sall use Kinner kessen (taufen),
Kinner sölt us Steenkes söken,
Steenkes will wi'n Hus van bauen,
Hus sall use Vader un Moder in woahnen.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Strackerjan, Ludwig. 367. [Von jeder Art Tiere, die auf dem Lande lebt, gibt es entsprechende]. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-2110-0