Scheiden und lieb unsterblich

Muß es gescheiden sein! ist dises dan die stund!
die stund, ach nein, die wund, die uns will haben scheiden!
wie scheiden muß ich dan! ach nein, ich muß verscheiden,
dan ja zu groß mein schmerz und zu tief meine wund.
Zwar nicht mein eigen lied, sondern, mein rosenmund,
(mund, dessen süße küß mein herz ganz götlich weiden)
dein seufzen, weinen, klag mich zu dem tod bescheiden
und machen deinen tod mir, meinen tod dir kund.
So laß mich nu von dir, thu du von mir empfangen
den letzten letzinkuß! o süßer tod, ach nein,
o neue lebenskraft, die wir zugleich erlangen!
Dan meine seel in dich, in mich dein seelelein
(verwechslend) haben sich durch disen kuß vergangen,
daß unser tod und lieb nu muß unsterblich sein.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Weckherlin, Georg Rodolf. Gedichte. Gedichte. Scheiden und lieb unsterblich. Scheiden und lieb unsterblich. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-9301-A