Biographie
1170
Wolfram wird in Eschenbach (heute Wolframseschenbach) im Landkreis Ansbach geboren. Über sein Leben ist wenig bekannt. Er ist Franke, beheimatet im Städtchen Eschenbach, südöstlich von Ansbach in Mittelfranken und entstammt einem armen fränkischen Ministerialengeschlecht. Dort ist sein Grab noch im 16. Jh. zu finden.
Er besitzt auch eine kleine Burg. Nach seiner eigenen Schilderung ist er arm und auf die Unterstützung von Gönnern angewiesen, betont aber immer wieder stolz, dass er Ritter sei, und nur als solcher wolle er angeredet werden. Die Vertrautheit mit der Geographie Frankens, Bayerns, Schwabens und der Steiermark läßt auf viele Reisen schließen.
Er ist Dienstmann des Grafen von Wertheim, aber materielle Not scheint ihn gezwungen zu haben, als fahrender Sänger bei fremden Herren Gunst zu suchen.
1188–1210
»Parzival« wird in dieser Zeitspanne geschrieben. Dem Französischen entnimmt Wolfram, wie die anderen großen Epiker seiner Zeit, die Vorlage zu seinen Werken »Parzival« und den unvollendeten Epen »Willehalm« und »Titurel«. Die Vorlage zum »Parzival« wird von Chrétien de Troyes »Contes de Graal« übernommen.
Wolframs Werke werden schon zu seiner Zeit anerkannt, nur der formfrohe Gottfried von Straßburg lehnt ihn wegen seiner schwerflüssigen, oft seltsam dunklen Sprache ab. Der »Parzival« wird als einziges der höfischen Epen bereits 1477 gedruckt. Seine musikalisch-dramatische Ausgestaltung findet er später im »Parzival« Richard Wagners.
1203
In diesem Jahr ist er bei den Herrn von Durne auf der Burg Wildenberg und zusammen mit Walter von der Vogelweide auf der Wartburg beim Landgrafen Hermann von Thüringen. Ohne Gelehrtenbildung, d.h. ohne lateinische Bildung aufgewachsen, besitzt er die ritterliche Bildung seiner Zeit, das heißt auch eine gewisse Kenntnis des Französischen.
Wolfram, der bei seinem Heimatort ein kleines Lehnsgut besitzt, kehrt später dorthin zurück.
»Sieben Lieder« erscheinen.
1220
Er stirbt vermutlich um diese Zeit in Eschenbach/Deutschland. Er ist in der Frauenkirche bestattet.