[194] 308. Vom Donner.

1.

Wenn es donnert, so heißt es in Eglingen (Neresheim): »Hör, Petrus schiebt Kegel!« 1

Fußnoten

1 Rochholz A.S. I. 130. E. Meier, S. 259. Nr. 290.

2.

Wenn es donnert, sagt man zu den Kindern:. »ûjə! əisə Herrgət balgət« (Ertingen). Scherzend heißt es: dês mål håt Petər də-n-Ekkər (Eckkegel)troffə! Regnet es stark dabei, so sagt man: hozz! 's stəõd z'vəil hintrəm Hâg! Man stellt sich dabei vor, man habe im Himmel gerade Kirchweih. »Durnət 's«, so heißt es: »jəz keglət sė wîdər

Ertingen.

3.

Wenn es donnert, sagt man in Buchau: »Unser Herrgott fährt in's Heu, der Wisbaum kläppert schon.«

4.

Wenn's über das leere (laublose) Holz durnet (donnert), verrecken die jungen Gänslein.

Ertingen.

5.

Wenn man Judenmatzen im Hause hat, schlägt das Wetter nicht und gehen die Schaben nicht an die Kleider.

Baisingen.

6.

Nimmt man von den Weiden und dem Laubwerk der Fronleichnamsaltäre mit sich heim und hebt es auf, so schlägt das Wetter nicht.

Ueberall.

7.

Sicher kann man sich bei dem stärksten Gewitter unter einem Dornstrauche verkriechen; denn nimmer schlägt das Gewitter in ihn, da von ihm die Dornenkrone Christi genommen ist.

8.

Hebt ein Hagelwetter an, soll man drei »Kuziboihela« (Schlossen) in's »Weihkrüegle« legen, dann »bricht« das Wetter. Auch ist es gut, ein Crucifix ins Freie zu [195] legen, weil die Bauern glauben, daß unser Herrgott sein eigen Bild nicht mit Hagel werfe.

Ertingen.


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TextGrid Repository (2012). Birlinger, Anton. 308. Vom Donner. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-048C-8