104. Das Schloßweible.

In Wolfs Zeitschrift S. 440, mitgetheilt von E. Meier.


Bei Laufen, im Oberamt Balingen, nicht weit von dem Hof Wannenthal, liegt die Ruine eines Schlosses; in der hielt sich ein Geist auf, das »Schloßweible«, das sich allemal in der Zeit nach Pfingsten einen ganzen Monat lang Nachts von 12 bis 3 Uhr hören ließ. Sie pfiff alsdann auf einer Pfeife die schönsten Tänze. – Den Vorübergehenden zeigte sie sich oftmals in weißer Gestalt und lief hinter ihnen her, wobei es zu Zeiten geschah, daß sie glänzende Kronenthaler ihnen nachwarf. Die ließen aber in der Luft einen so langen strahlenden Schweif zurück, wie wenn eine Sternschnuppe vom Himmel fällt. Indeß ist dies schon lange nicht mehr vorgekommen.


License
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link to license

Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Birlinger, Anton. 104. Das Schloßweible. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-064D-6