143. Goldene Kegel auf dem Graneckle.

Mündlich.


Der alte Herr vom Graneckle bei Wisgoldingen hatte ein wunderschönes goldenes Kegelspiel mit einer goldenen Kugel. War ein Ritterfest oder sonst etwas Außerordentliches, so wurde mit diesen Kegeln gespielt. Wahrscheinlich in Kriegszeiten, sagen die Leute, seien die Kegel begraben und verborgen gehalten worden. Noch jezt liegen sie im Berge drinnen. Sie kommen heraus und man sieht sie droben, wenn's einen Regenbogen hat, wenn ein Gewitter am Himmel ist und es recht donnert. Man soll sie schon oft gesehen haben 1.

Fußnoten

1 Die Kegel sind ohne Zweifel Gewittersymbole und erinnern an Donars Hammer, sowie sie auch als phallisches Bild zu betrachten sind. In den Ruinen von Neuhabsburg am Luzernersee liegt ein goldenes Kegelspiel. Wander. i.d. Schweiz 1840 S. 123. In Ober-Ruchenberg, einer Ruine bei Chur, liegt ebenfalls ein goldenes Kegelspiel. Rochholz A.S. I. 130. Der Schwedengeneral Wrangel gräbt eines aus bei Bregenz. Vonbun, Vorarlb. Sag. Nr. 31. Ein goldenes Kegelspiel ist im Brunnen am Drachenfels beim rheinbair. Busenberg, Panzer I. Nr. 215. Unter der Iburg am Schloßberge bei Freiburg liegt eines. Schnezler, bad. Sagenb. I. 367. II. 231. Vgl. verzauberte goldene Kegelspiele, Baader Nr. 8. 38. 67. 163. J.V. Zingerle S. 94. 104. 201. 202. Rochholz a.a.O. zählt die Lit. der einschlägigen Sagen auf.


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TextGrid Repository (2012). Birlinger, Anton. 143. Goldene Kegel auf dem Graneckle. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-067D-9