1.
In Dehlingen, einem Weiler bei Neresheim, soll St. Ulrich das zuvor unbrauchbare und schädliche Wasser des sog. Ulrichsbrunnens gesegnet und durch Hineinwerfen zweier Stückchen Holz trinkbar gemacht haben.
In Dehlingen, einem Weiler bei Neresheim, soll St. Ulrich das zuvor unbrauchbare und schädliche Wasser des sog. Ulrichsbrunnens gesegnet und durch Hineinwerfen zweier Stückchen Holz trinkbar gemacht haben.
In Kleinkuchen sagt man, daß St. Ulrich alldort eine neuerbaute Kirche eingeweihet habe, wie er dieses bei seinen oftmaligen Diöcesanvisitationen auch in andern Orten zu thun pflegte. In Neresheim soll St. Ulrich oft gewesen sein und habe den Einwohnern viel Gutes gethan. Der Berg, auf dem das Kloster stand, heißt Ulrichsberg; das Kloster selbst schreibt sich »zu St. Ulrich«. In Steinbach ist auch ein Ulrichsbrunnen 1.
1 Vgl. das »Reichsstift Neresheim 1792« S. 12. 13. Anmerk.
Eine Stunde von Stimpfach bei Krailsheim ist die »St. Ulrichshalde«. Wenn St. Ulrich von Augsburg den Rhein hinab zog, kehrte er bei dem von Flügelau ein und übernachtete. Von daher hat die Halde jezt noch den Namen 1.
1 Vgl. auch Mittermaier (Lauingen), »dieWittislinger Ulrichssagen« S. 129. 130.Pahls Herda III. 66. Baader I. Abthl. Nr. 46. II. Abthl. Nr. 47. Schreiber, Taschenb. 1839. S. 347.
Als einstens in der Rottenburger Markung zahlloses Mäuse-Unziefer hauste, holte man St. Ulrichs Stab in Augsburg, trug selben in Prozession im Felde herum, und die Mäuse sollen alle verschwunden sein.
Gleiches erzählt man vom Stab St. Mangs (St. Magnus) in Schussenrieder Gegend 1.
1 St. Mang trug »Sant Gallen stab mit jm und ging hin« (zu dem Drachen). Incunabel-Legende 1472 in Aulendorf fol. 232.
Mündlich.
Unten im Dorfe ist der St. Ulrichsbrunnen. Vor Zeiten hatten die Seibranzer kein eigen Wasser. Die Not war [407] groß. Da kam mal St. Ulrich von Augsburg her, um zu firmen. Das Volk klagte ihm sein Elend. Da kniete der Heilige an den Altar nieder, betete inbrünstig zu Gott um Hülfe in der wasserarmen Gegend. Ging hinaus, steckte seinen Stab in die Erde mit einem Stoß, und augenblicklich sprudelte eine reiche, silberreine Quelle heraus. Der Platz kann weitum kein Wasser geben: die Quelle fließt noch jezt klar, Jahr aus, Jahr ein. St. Ulrich ist Kirchenpatron in Seibranz. Jährlich an St. Ulrichstag hielt man noch bis in unsere Zeit herein eine feierliche Prozession zum Brunnen 1.
1 In Euren bei Trier blickte die hl. Helena gen Himmel und stieß einen Stab in den Boden; plötzlich rauschte eine Quelle hervor und heißt jezt noch »Helenabrunnen«. Wolfs Zeitschr. I. 194. Nr. 15. Zu St. Gingolph schlug der Heilige, dessen Namen der Ort führt, seinen Stab in den Boden, worauf eine Quelle hervorquoll. Vgl. Mehreres hieher passende bei H. Runge, Quellcult S. 7. Kuhn und Schwarz, nordd. Sagen S. 234 Anmerk. S. 165 Anmerk. Wolf, niederl. Sagen 355. Bair. Volksbüchlein I. S. 42 im Leben Ritter Georgs. Von St. Gundhilt heißt es auch bei Panzer II. 47: da erwarb St. Gundhilt von Gott daz ein brun entsprang aus einem felber. Staigers Reichenau S. 54. 5: Wo St. Pirmins Bischofsstab, als er von Sandeck herüberfuhr, die Erde berührte, entsprang wunderbarer Weise ein Brunnen, »Pirminsbrunnen«. Vgl. wie Bonifazius mit seinem Stabe eine Quelle, den sog. Bonifaziusbrunnen in Horas bei Fulda, öffnet. Lynker, hess. Sagen Nr. 267. Ferner die Leutkircher O.A. Beschr. S. 225. 1 (hinten).