298. Von der Sonne.

1.

Durch die Sonne schaut unser Herrgott auf die Welt herab; wer sich daher erfrecht in die Sonne zu schauen, kann leicht erblinden.

Ertingen.

2.

Während einer Sonnenfinsterniß fällt Gift auf die Erde; man soll da nichts säen, mähen, kein Obst brechen oder essen. Das Vieh aber in den Stall bringen, alles Geschäft unterwegen lassen, da es doch kein Gedeihen hätte. Dauert sie allzulange, so soll man einen brennenden Wachsstock auf das Ofengesims oder auf die »Höll« stellen und um Erlösung von der Gefahr bitten 1.

Ertingen.

Fußnoten

1 Vgl. Schönw. II. 56.

3.

Jeden Samstag scheint die Sonne einmal ganz sicher, wenn auch nur auf wenige Augenblicke, weil die Muttergottes ihren Schleier trocknen muß. Nach Andern in dieser Zeit ihre Windeln trocknet.

Lauterthal.


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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Birlinger, Anton. 298. Von der Sonne. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-0A03-A