564. Räuber und Diebe bannen.

Von Ertingen und Biberach.


Das Bannen ist eine große Kunst und will mehr heißen, als Brod essen können. Der »Nähne« verstand's aus dem Fundament. Als er einsmals vom Markt heimging, packte ihn ein Räuber an. Aber der »Nähne« bannte ihn alsbald, [336] daß der mit gezücktem Messer stehen bleiben mußte, wie er vor den »Nähne« getreten war. Der »Nähne« ließ ihn los, als er sich in Sicherheit wußte. Hiebei muß aber das Gebet von hinten herein gesprochen werden. Läßt man den Räuber oder Dieb, den man bannte, nicht vor Sonnenaufgang los, so zerfällt er in Asche, sobald ihn die Sonne bescheint 1.

Fußnoten

1 Vgl. Schreiber's Taschenbuch 1839. S. 318. 319 (Diebsbann).


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TextGrid Repository (2012). Birlinger, Anton. 564. Räuber und Diebe bannen. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-0C91-5