1356. An Johannes Trojan

1356. An Johannes Trojan


Abschrift.

Mechtshausen 6. Mai 1902.


Lieber Trojan!

Über den 15ten April hinaus hatt ich mich auf 3 Wochen ein Bißel entfernt. Nicht weit. Wie alljährlich fuhr ich über die Berge von Göttingen nach Ebergötzen, wo ich seit länger als 60 Jahren einen guten Freund in der Mühle habe. Das Dörflein hat sich wenig verändert. Zweimal aber wurd ich recht deutlich an den Wechsel der Dinge erinnert. Erstens: Eine dünne Schwutsche, die ich als Junge auf dem Pfarrhof in die Erde steckte, hat sich inzwischen zu einem dicken und hohen Baum entwickelt. Zweitens: Von den drei Kirchhöfen, die ich daselbst erlebt habe, wird der neuste schon wieder zu eng. – Aha! –

Vor ein paar Tagen bin ich zurück gekehrt. Ich fand Ihren Artikel in "Tag" und "Woche" und mancherlei sonst noch vor, was Sie Gutes geschrieben haben. Alles so klug und herzlich, daß es wohl jedem gefallen muß.

[193] Nun dank ich Ihnen dafür und bitte Sie, auch Herrn Heinrich Seidel, den ich in Wort und Bild mit Ihnen zusammen sehe, für sein hübsches Gedicht meinen verbindlichsten Dank zu sagen.

Mit den herzlichsten Grüßen an Sie und die werthe Frau Gemahlin

Ihr alter Wilh. Busch.


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TextGrid Repository (2012). Busch, Wilhelm. 1356. An Johannes Trojan. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-0DC7-5