66. An Adolf Busch

66. An Adolf Busch


Luethorst d. 30 Mai 69


Lieber Adolf!

Den Münchener Brief läßt du wohl am besten hierher dirigiren; ich weiß ja nicht, wie lange es noch dauert, bis ich zu Euch zurückkomme.

Das Wetter ist hier fortwährend kalt und regnigt. Onkel hat erst zwei Ableger gemacht. Vorgestern kriegte er einen Schwarm, der sich hoch oben [53] in dem bekannten Apfelbaum anlegte, so daß ihn Diekmann (Schneider) mit einer gefährlich langen Stange herabstökern mußte. Es waren 3 Königinnen dabei, wovon eine mit einem Klumpen Bienen hängen blieb, welche Diekmann für seine Bemühung geschenkt kriegte. – Onkel hat einen Bienenlehrling, der in so fern blind ist, als er immer nur einen schmalen Strich vor sich hin sehen kann, wie wenn man etwa durch eine lange, enge Röhre sähe. Ich glaube drum kaum, daß er es in der Immkerei zu Etwas bringen wird.

Otto klagt sehr über seine Bienen. Er hat erst 4 Schwärme, die obendrein noch kleiner sind, als im vorigen Jahr.

Freundlichen Gruß an Johanne und den Neffen Friedrich von deinem getr. Br. Wilhelm.


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TextGrid Repository (2012). Busch, Wilhelm. 66. An Adolf Busch. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-1254-2