1102. An Erich Bachmann

1102. An Erich Bachmann


Wiedensahl 28. Dec. 96.


Lieber Erich!

Meinen Dank für deinen freundlichen Brief! – Ich war mehrere Wochen in Hattorf, um von da aus nach Frankfurt zu fahren, wo ich meinen Besuch schon seit dem Frühjahr in Aussicht gestellt hatte. Nun kam dort ein Krankheitsfall vor, so daß ich von Tage zu Tage auf günstigere Nachricht warten [84] mußte. Als ich dann endlich dort gewesen, stand Weihnachten vor der Thür, sonst hätt ich ja auch, wie ich vorhatte, in Ebergötzen vorgesprochen. Nun muß ich meinen Besuch bei Dir auf's Unbestimmte hinaus schieben. Auch nach Wolfenbüttel geh ich diesmal nicht zu Sylvester, denn erst seit vorigem Montag bin ich wieder zu Hause.

Unser Fest verlief still und dunkel ohne Baum. Am zweiten Festtage kam Neffe Adolf, der ja seit Herbst verheirathet ist. Heute erwarten wir Bruder Hermann aus Celle.

Unser sehr geschickter Docter, der eine vorzügliche Praxis hatte, ist als Militärarzt nach Kaßel gezogen. Man wundert sich drüber. Er hat hier aber gleich einen Nachfolger gefunden.

Herzliche Grüße an Dich und deine Kinder! Prosit Neujahr!

Dein getr. Freund

Wilhelm.


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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Busch, Wilhelm. 1102. An Erich Bachmann. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-153C-4