812. An Friedrich Warnecke

812. An Friedrich Warnecke


Wiedensahl April 91.


Lieber Warnecke!

Der Brief, den ich dir dankend zurücksende, giebt mir die beruhigende Versicherung, daß es noch hoffnungsfreudige und strebsame Leute giebt in dieser alternden Welt, wo die Schweine so theuer sind und die Kohlen immer rarer werden. Was mich anbelangt, ich halt's nicht mehr der Mühe werth, zu wünschen, daß ich von Adel wäre. Es würde auch so wie so nichts helfen, denn mein Stammbaum wurzelt in einer kleinen Bauernhütte an der Weser und dann ist's aus.

[330] Übrigens freut es mich, daß du diese Gelegenheit wahrgenommen, um mir mal wieder ein paar freundliche Worte zu sagen, woraus ich ersehe, daß es Dir und den Deinigen so gut geht.

Mein archivarischer Neffe kehrt nach Berlin zurück; der theologische hat vor Ostern ein sehr gutes Examen gemacht und nun einstweilen z. 1ten Mai eine Hauslehrerstelle in Hamburg angenommen.

Sei herzlich gegrüßt sammt deiner liebenswürdigen Gemahlin

von deinem alten Wilh. Busch.


License
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link to license

Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Busch, Wilhelm. 812. An Friedrich Warnecke. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-16E3-F