[73] 681) Der Spannbauer im Syrauer Walde.

Metr. beh. v. Hager H. I. S. 43.


Im Syrauer Walde erblickt man bei Tage und bei Nacht zuweilen ein Gespenst in Bauerkleidern, welches gewöhnlich eine Tabakspfeife in der Hand trägt, aber wenn es gegrüßt wird, nicht zu danken pflegt. Es ist dieses der ruhelos herumgehende Geist eines Bauers aus Syrau, der im letzten Franzosenkriege französisches Soldatengut unter Escorte nach Plauen fahren mußte. Die raubgierigen Soldaten suchten ihn durch Schimpfreden und Mißhandlungen zu veranlassen, sich zu entfernen, um sich seines Wagens und seiner Pferde auf leichte Weise zu bemächtigen, da er aber ihre Absicht merkte, so ließ er sich durch nichts bewegen, sein Geschirr zu verlassen. Da schlugen ihn die Barbaren todt, ließen ihn liegen und fuhren mit seinem Eigenthum auf und davon, sein Geist aber hat im Grabe keine Ruhe und sucht noch heute seinen verlorenen Wagen und Pferde.


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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Grässe, Johann Georg Theodor. 681. Der Spannbauer im Syrauer Walde. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-41F9-A