[904] 1117. Der goldene Ring der Grafen von Hoya.

(S. Hamelmann, Oldenburg. Chronik S. 21. Vaterländ. Archiv f.d. Königr. Hannover Bd. III. S. 157.)


Einem der Grafen von Hoya erschien zur Nachtzeit ein kleines Bergmännlein und bat, daß der Graf in der nächsten Nacht einen Einzug und Ablager von vielen Personen in seinem Schlosse gestatten möge, ohne daß weder er selbst noch seine Leute thun sollten, als ob sie es bemerkten. Erfülle er seine Bitte, so werde man sich dankbar bezeigen. Der Graf verspricht's, die kleinen Reisigen ziehen Nachts darauf ein und am nächsten Morgen erscheint das Bergmännlein, dankt und schenkt dem Grafen zum Lohne ein Schwert, einen Salamanderlaken und einen goldenen Ring, worin ein rother Stein, darin ein Leu gestochen war; alles mit dem Bedeuten, daß, so lange diese drei Stücke zusammenblieben, Einigkeit in der Grafschaft Hoya bestehen werde, wenn aber eins dieser Stücke oder alle abhanden kämen, dieses ein Unglück für die Grafschaft anzeige. Sobald nun danach einer der Grafen von Hoya dem Tode nahe gekommen, ist der rothe Leu erblichen. Unter der Regierung des unmündigen Grafen Jobst und seiner Brüder ist nun aber das Schwert und der Salamanderlaken abhanden gekommen, der Ring aber ist nachmals an eine von der Grafenfamilie derer von Hoya mütterlicher Seits abstammende Frau Anna Gosky, geborene Crull, gekommen und in der Familie Gosky zu Wolfenbüttel verblieben.


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TextGrid Repository (2012). Grässe, Johann Georg Theodor. 1117. Der goldene Ring der Grafen von Hoya. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-42E9-6