5/1488.

An Philipp Christoph Kayser

Lieber Kayser ich bin recht beschämt daß ich so lange geschwiegen habe.

Der Strom des lebens reist mich immer stärcker, daß ich kaum Zeit habe mich umzusehn.

Auch ietzo auf alle Ihre Verlangen, nichts, als: balde sollen Sie etwas hören und erhalten.

Was Sie mir schicken ist damals glücklich angekommen.

Im Orden heis ich Meister das heist nicht viel, durch die übrigen Säle und Kammern hat mich ein guter Geist extrajudizialiter durch geführt. Und ichweis das unglaubliche.

Wenn Sie mir einige Melodien schickten! Sie haben ia wohl etwas neues.

Ich schicke ehstens. Und antworte ausführlicher. Ich habe in der schönen Jahrzeit meinen Garten verlassen müssen. Es wird mir iede Wohnung zum Zelt, Veränderlich nach dem Bedürfniss.

Leben Sie wohl.

d. 14. Juni. 82.

G. [342]

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1782. An Philipp Christoph Kayser. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6B03-9