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An Carl Friedrich von Reinhard

Kaum war mein Brief abgegangen, als beyliegendes Blättchen einlief. Es thut mir leid. daß Herr Bucher engagirt ist, denn nach dem, was man mir erzählte, hatte ich einiges Zutrauen auf ihn geworfen.

[109] Wegen des Magisters Hand in Leipzig erkundige ich mich sogleich, ob ich schon zweifle, daß an diesem Manne, der sonst seine Verdienste haben mag, Sie, mein verehrter Freund, Ihre Wünsche würden erfüllt seyen. Er ist mir als ein sehr geschickter Philolog bekannt und hat neuerlich etwas über Catull geschrieben. Allein wer in ein solches Fach schon so tief eingeht und seinen Aufenthalt an einem wissenschaftlichen Ort zu suchen Ursache hat, möchte kaum zu den didaktischen Familien- und Geschäftszwecken, die Sie im Auge haben, geeignet seyn. Vielleicht wird bey dieser Gelegenheit abermals ein anderer genannt, und man findet doch zuletzt noch ein passendes Subject. Auf alle Fälle würde ich rathen, ein Reisegeld daran zu wenden, um Jemanden, mit dem man sich gewissermaßen verehelichen will, erst persönlich kennen zu lernen. Nächstens mehr. Heute nur meine besten Grüße und Wünsche.

Jena d. 4. October 2809.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1809. An Carl Friedrich von Reinhard. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6B20-7