47/199.

An Johann Ludwig Deinhardstein

Ew. Hochwohlgeboren

möge Gegenwärtiges, bey Ihrer frohen Rückkunft in die Kaiserstadt, freundlichst begrüßen, mit der Versicherung: daß Ihre Gegenwart in unserm Kreise ein Andenken zurückgelassen hat, welches mit dem Wunsche des Wiedersehns, und also auch fernerer wechselseitiger Theilnahme innigst verbunden ist.

Mit der fahrenden Post geht nunmehr die Rolle mit unsres werthen Hofrath Meyers kritischer Anzeige neuer und neuster Kupferstiche, mit historischer Einleitung, an Dieselben ab. Wir wünschen daß sie [231] genügen möge. Sie zögert etwas länger, weil die Absicht war sie nach allen Seiten hin mannichfaltig auszustatten.

Ew. Hochwohlgeboren Reise ist, wir hoffen, glücklich vollendet worden. Bey überall günstigem Empfang kann sie nicht anders als höchst angenehm und Ihren Absichten entsprechenden vollbracht worden seyn.

Die in der Beylage näher entwickelte Angelegenheit darf ich nicht, wie ich überzeugt bin, weiter empfehlen. Ich werde sowohl am hohen Bundestage, als bey obern und untern Behörden das Nöthige vorstellen. Der Bücher-Commissarius in Leipzig ist, wegen der Michaelismesse, davon schon unterrichtet und was die Kaiserlich Königlichen Staaten belangt, so liegt solches am sichersten in Ew. Hochwohlgeboren Hände.

Dem aufrichtigsten Wunsche zu jenen Zwecken, welchen Ew. Hochwohlgeboren Reise gewidmet war, auch fernerhin beytragen zu können, füge ich die Bitte hinzu mich höchsten Orts zu gnädigstem Andenken geziemend zu empfehlen.

Die glückliche Ankunft der abgesendeten Rolle mit wenigem mir anzuzeigen ersuchend.

in vollkommenster Hochachtung

Ew. Hochwohlgeb.

ganz ergebenster

Diener

J. W. v. Goethe.

Weimar den 19. September 1830.

[232] [Beilage.]

Geneigtest zu gedenken.

In den Jahren 1825 und 1826 erhielt ich von den sämmtlichen höchsten und hohen Gliedern des deutschen Bundes streng verfaßte Privilegien, für die projectirte Ausgabe meiner Werke, deren letzte Lieferung nunmehr Michael, bisher unangefochten, erscheinen wird.

Nun aber theilt man mir einen Auszug mit aus einer Beylage des Hamburger Correspondenten, ohne jedoch die Nummer zu melden, worin Folgendes verfaßt seyn soll:

»Einladung zur Subscription auf eine schöne und wohlfeile Ausgabe von Goethe's Schriften. Des Hochgefeierten Werke, die früher unvollständig 80 Mk. kosteten, erscheinen jetzt, um sie auch Minderbegüterten zugänglich zu machen, vollständig in einer eleganten Taschenausgabe, der Band von 300 Seiten, sauber geheftet, zu nur 1 Mk. Vom 15. September an liefern wir wöchentlich einen solchen Band, so daß die respectiven Subscribenten nach Verlauf von ohngefähr 16 Monaten im Besitz der sämmtlichen Werke sind. Probeexemplare liegen zur gefälligen Ansicht bereit. Bestellungen erbitten bald

Schuberth und Niemeyer

in Hamburg und Itzehoe.«

[233] Soviel zum Verständniß der, in dem Schreiben selbst befindlichen, auf diese Beylage sich beziehende Stelle.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1830. An Johann Ludwig Deinhardstein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6CB7-B